BIOGRAPHIE
BIOGRAPHIE
Shan-Chi Hsu ist eine in Deutschland lebende taiwanesische Pianistin, deren Repertoire von der frühen Barockmusik bis hin zur zeitgenössischen Musik reicht. Geprägt durch eine strenge traditionelle musikalische Ausbildung und zugleich fasziniert von der experimentellen Sprache zeitgenössischer Werke, strebt sie danach, Aufführungen und Programme zu gestalten, die zum Nachdenken anregen und beim Publikum einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Für sie sind die Disziplin der Tradition und die Freiheit des Experimentellen keine getrennten Wege, sondern sie sind miteinander verwoben und bereichern sich gegenseitig.
Geboren in Taiwan, begann sie bereits in jungen Jahren Klavier und Cello zu spielen und erhielt ihre spätere Klavierausbildung bei Rolf-Peter Wille. Mit seiner Unterstützung zog sie nach Deutschland, um ihre musikalische Ausbildung an der Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover bei Bernd Goetzke fortzusetzen, wo sie Bachelor-, Master- und Konzertexamen-Abschlüsse erwarb. Während dieser Zeit entdeckte sie ihre Leidenschaft für zeitgenössische Musik, die insbesondere durch ihr Studium bei Pierre-Laurent Aimard an der Hochschule für Musik und Tanz Köln gefördert wurde. Weitere Impulse erhielt sie von Künstlern wie Sir András Schiff, Menahem Pressler, Robert Levin und Fou Ts’ong, und sie entwickelte einen Spielstil, der für seine Sensibilität, Reife und Individualität gelobt wird.
Auftritte führten Shan-Chi Hsu durch Europa und Asien; sie war zu Gast bei bedeutenden Festivals wie dem Stresa Festival, dem Emil Gilels Foundation Festival, den Wittener Tagen für Neue Kammermusik, dem Impuls Festival Graz, dem Gaudeamus Festival Utrecht und dem Lucerne Festival. Sie trat als Solistin mit dem Südwestdeutschen Kammerorchester Pforzheim sowie dem Nationalen Sinfonieorchester Taiwan auf. Zu ihren Auszeichnungen zählen der Cultural Youth Ambassador Music Talent Award, der 31. CHIMEI Cultural Foundation Artist Award in Taiwan, das #MusikerZukunft-Stipendium der Deutschen Orchester-Stiftung und das Stipendium für zeitgenössische Musik der Ernst von Siemens Musikstiftung.
Für die Saison 2023/24 wurde sie als Pianistin für die Internationale Ensemble Modern Akademie in Frankfurt ausgewählt, wo sie über zwanzig neue Werke mit dem Ensemble uraufführte, die häufig von WDR, HR und SWR übertragen wurden.
Aus der Verbindung von Kammermusik und ihrem Engagement, neue Werke vielfältiger kompositorischer Stimmen auf die Bühne zu bringen, gründete sie kürzlich das Trio Track3 (Klarinette–Viola–Klavier), das sich der Musik des 20. und 21. Jahrhunderts widmet. Es arbeitete mit Komponist:innen wie Clara Iannotta und Márton Illés und erhält Impulse von Mitgliedern des Klangforum Wien, Ensemble Modern und Quatuor Diotima.
Im Cembalospiel und in der Liedinterpretation fand sie weitere Inspiration – dank der Anleitung von Zvi Meniker und Jan-Philip Schulze. Abseits des Klaviers verbringt sie ihre Zeit gern mit Schach, Tischtennis und analoger Fotografie.